Das Lymphatische System


Das lymphatische System erstreckt sich über den gesamten Körper. Es besteht aus den Lymphgefäßen, den Lymphknoten, dem Knochenmark, der Milz und dem Thymus. Außerdem befindet sich lymphatisches Gewebe in manchen Organen wie dem Dünndarm, der Haut und im Bereich des Rachens (Mandeln). Das lymphatische System spielt in der Abwehrfähigkeit des Körpers gegenüber verschiedenen Krankheitserregern eine entscheidende Rolle. Die Lymphgefäße durchziehen - ähnlich den Blutgefäßen - fast den ganzen Körper. In ihnen fließt die Lymphe (Gewebswasser), die der Zell- und Gewebsernährung und dem Transport der Lymphozyten in den Blutkreislauf dient. Die Lymphknoten bilden ein Netz von biologischen Filtern, in denen die Lymphe von körperfremden Stoffen und infektiösen Erregern gereinigt wird. Jeder Mensch hat etwa 600 Lymphknoten, sie sind mit einer Größe von unter 1mm sehr klein, nehmen aber an Umfang zu, wenn es zu einer Erkrankung kommt. In den Leistenlymphknoten wird die Lymphe aus Beinen, Bauchwand und Gesäß gefiltert. In den Achsellymphknoten die Lymphe der vorderen und hinteren Bauchwand und Arme. Die Lymphknoten am Hals sind für das Filtern der Lymphe aus dem Kopf zuständig. 


Lymphozyten
Die Zellen des lymphatischen Systems, die Lymphozyten, sind eine Gruppe von weißen Blutkörperchen mit zentraler Bedeutung für die Immunabwehr. Sie entstehen aus Stammzellen im Knochenmark und werden in T- und B-Zellen unterteilt. B-Lymphozyten reifen im Knochenmark zu funktionstüchtigen Abwehrzellen heran, während die Ausreifung der T-Lymphozyten im Thymus erfolgt. Die ausgereiften T- und B-Lymphozyten gelangen anschließend in die nachgeschalteten lymphatischen Organe wie Milz, Lymphknoten oder Mandeln. Beide Lymphozytenarten dienen der Immunabwehr. Sie haben die Aufgabe, defektes körpereigenes oder körperfremdes Material wie Bakterien oder Viren zu beseitigen. Dabei unterscheidet man zwischen der zellvermittelten (zellulären) und der antikörpervermittelten (humoralen) Immunantwort. Die zelluläre Immunantwort ist hauptsächlich Aufgabe der T-Lymphozyten und richtet sich gegen Krankheitserreger und Tumore. Die humorale Immunantwort ist im wesentlichen Aufgabe der B-Lymphozyten. Diese bilden bestimmte Proteine, Antikörper genannt, die Bakterien und körperfremde Zellen erkennen und markieren. Ein mit Antikörpern beladener Erreger kann wiederum von T-Lymphozyten leichter erkannt und vernichtet werden.



Quellen: Kompetenznetz Maligne Lymphome und Lecturio Magazin

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